Schloss Triathlon Moritzburg 2019 - Halbdistanz

Ich habe am letzten Samstag nun endlich meinen allerersten Triathlon überhaupt und den auf der Ironman Halbdistanz erfolgreich in Moritzburg beim Schloss Triathlon absolviert. 1,9 KM Schwimmen - 90 KM Rad – 21 KM Laufen.
Alles war so das erste Mal. Einrichten der Wechselzone, die Durchläufe, das Gerangel beim Schwimmen oder die Durchfahrt in den Verpflegungsstellen auf dem Rad.
Aber der Reihe nach. Nach der Abholung der Startunterlagen am Freitag und der Teilnahme an der Wettkampfbesprechung, haben wir uns am Samstag gegen morgens 9 Uhr in Moritzburg eingefunden. Alles ist gut organisiert, ein Parkplatz in unmittelbaren Nähe ist auch vorhanden. Jetzt geht es zum Einrichten in die Wechselzone. Ein paar nette Worte hier und da und noch einen Bekannten aus Radeberg getroffen. Er macht Triathlon Wettkämpfe seit 1990. Ehrlich wie ich war habe ich Ihm mitgeteilt, dass heute dies mein erster ist. Darauf gab es neben verdutzten Blicken aber auch noch gleich ein paar hilfreiche Tipps. So konnte es also losgehen.

Zum Schwimmstart waren es von der Wechselzone ca. 800m. Das Wasser hatte eine Temperatur von 25 Grad. Neoprenanzüge sind laut DTU ab 24,5 Grad Wassertemperatur nicht erlaubt. Das hat mich gleich ein wenig verunsichert. Ich hatte zwar die meisten Trainingseinheiten im Bad ohne Neo durchgeführt, aber im Freiwasser die längeren Distanzen nur mit Neo. So ging es los und mir war schnell klar, dass meine Schwimmgeschwindigkeit im Vergleich mit den anderen Wettkämpfern doch eher langsam ist. So kam es beim Schwimmen zu einem kleinen Problem nach dem anderen. Ohne Brille sehe ich nicht ganz so gut, habe dann wo ich schon langsam war immer noch kleine Umwege eingebaut, im Wasser verschluckt, und das Gefühl gehabt, dass sich ein Krampf anbahnen könnte, bzw. war auch über 14 Tage vorher ein Nerv im unteren Rücken eingeklemmt, welcher sich nun auch wieder meldete. Der Krampf hat sich zum Glück nicht bestätigt. Die Frauen sind 10 min später gestartet, genau wie die Staffeln nach weiteren 10min. Die meisten aus den beiden Gruppen haben mich trotzdem überholt. Ich würde sagen, da habe ich mal so richtig „dresche“ abbekommen. OK ist ja auch Sachsenmeisterschaft. Meine Zeit beim Schwimmen war 56:58min. Ich war so ungefähr 10 min langsamer wie im Training auf 1900m. Nochmal 10 min schneller hätte ich sein müssen um gut mit vorn dabei zu sein. Der schnellste war nach ca. 24 min im Schwimmziel. Davon war ich weit, weit weg. Motivierend nach der ersten Ankunft in der Wechselzone war es so nicht gerade, dass schon über ca. 85 -90% der Teilnehmer mit dem Rad auf und davon waren. Nun gut einfach kann ja jeder.

Das Ziel insgesamt war ja finishen und so habe ich mein gut präpariertes Rad zum Start geschoben und auf ging es. Das nächste lernen war angesagt um Verpflegung an den jeweiligen Stellen während der Fahrt aufzunehmen. Das war erstaunlich gut machbar. Die Straßen waren ja gesperrt und so habe ich mich das erste Mal auch beim Aerofahren recht sicher gefühlt. Davon abgesehen, dass einige Teilnehmer auf Ihren Zeitfahrmaschinen an Dir vorbei hacken als würdest du fast stehen, bin ich trotzdem ganz gut vorwärts gekommen. So wurde es gefühlt immer schneller und ich sicherer, bis sich plötzlich die Schaltung vorn verabschiedet hat und ich nur noch auf dem kleinen Ritzel vorn fahren konnte. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Also Pustekuchen & nix mit für meine Verhältnisse schnell, ich bin dann die letzten ca. 20 km zur Wechselzone geschlichen. Aber wenigsten bin ich überhaupt bis dahin gekommen. Neben einem schweren Sturz habe ich auch einige Teilnehmer gesehen, welche einen Platten hatten. Der zweite Besuch in der Wechselzone war so, dass ich weiterhin so ziemlich ganz hinten unterwegs war.

Nun ging es zur letzten Disziplin –Laufen. Die Temperatur lag um die 30 Grad und bei der brüllenden Hitze und hohen Luftfeuchte habe ich dann gesehen, dass viele Teilnehmer auf der Laufstrecke schon ziemlich platt waren. Ich war noch ganz gut beisammen und bin so vom 1m an auf die Überholspur gegangen. Das heißt nicht, dass ich im gesamten Rennen der schnellste gewesen wäre aber viel, viel besser wie im Schwimmen. Durch einige Marathon und Ultra Wettkämpfe bei hohen Temperaturen, bin ich das Laufen unter diesen Bedingungen gewöhnt. Heute waren ja „nur“ 3 Runden a 7 KM zu bewältigen. Ein paar Teilnehmer habe ich in dieser Zeit sogar 2-mal überholt. Meine kleine Rache für das Schwimmdesaster. So konnte ich mich noch von 252 der ins Ziel gekommen Männern, vom fast letzten bis auf Platz 217 vorarbeiten. Weitere über 30 männliche Teilnehmer sind ausgeschieden oder wurden disqualifiziert. Insgesamt waren so ca.290 Herren am Start. Beim Zieleinlauf nach 6:10:49 min habe ich mich so gefreut, wie wahrscheinlich andere sich nur über einen Sieg freuen können. Das Experiment, ich sage mal IRONMAN 70,3 bzw.Halbdistanz und die Absolvierung erster Triathlon waren in diesem Moment erfolgreich. Adrenalin pur!!!!

Allerbesten und lieben Dank an dieser Stelle auch noch mal an mein Team, meine Frau Jana und meinen Freund Tilo (Rese, Ritze) die mich vor Ort so supertoll unterstützt haben. Ohne Euch hätte alles nur halb so viel Spaß gemacht. Danke, Danke.. Vielen Dank auch an unsere Eltern welche sich am Renntag um die Kinderbetreuung gekümmert haben & auch sonst immer für die tolle, liebe Unterstützung!