IRONMAN 70.3 Dresden

22. September 2022

Angekommen😁

Ich könnte es eigentlich mit einem Satz sagen: Nach 100 m Schwimmen war das Ziel des Tages für mich nur noch heil durchzukommen.

Ich hatte ja vorher schon ein paar Mitteldistanzen absolviert. Richtig einfach ist es ja nie, aber diesmal war mit der kalten Wetterlage, dem Regen und Sturm eine Situation, die mir gar nicht richtig liegt. Aber da ja Ironman und nicht Jammerman das Motto des Tages war, alle negativen Gedanken versuchen zur Seite zu schieben und los!

So bin ich also gegen 5 Uhr morgens Richtung Dresden gestartet. Angekommen in der Wechselzone bei 9,3 Grad, Regen und Wind sind mir schon die ersten aufgefallen, welche Ihr Rad wieder Richtung Auto geschoben haben. Von den verbliebenen 600 Startern, der eigentlich ca. 2800 vom Juli, sind dann tatsächlich um die 480 wirklich früh gestartet und weniger als 400 haben gefinisht. Ich habe bis kurz vorher, bevor ich ins Wasser springen musste, mich immer wieder gefragt: Was machst du eigentlich gerade hier?? Durchgefroren, mit nackten Füßen bei neun Grad, Regen und Wind fühlte sich dann selbst das 16,3 Grad kalte Elbwasser noch wärmer an wie draußen in diesem Moment. Das Schwimmen war für mich an diesem Tage die absolute Katastrophe. Nach dem Hineinspringen erstmal Schwimmbrille verrutscht, beim Versuch diese zu richten 2x ordentlich Wasser geschluckt. Anschließend, ich gebe es ungern zu, aber was ich bis jetzt nur aus Büchern kannte, ist mir in diesem Moment auch passiert. Ich habe gemerkt, wie sich die Brust vorn zugezogen hat und ich habe da wohl eine mittlere Panikattacke gehabt. Das hat wohl auch schon die DLRG Rettungsschwimmerin auf Ihren Board gemerkt. Als sie in meine Richtung kam und fragte, ob alles klar ist, habe ich einfach mal geschwindelt. Ich habe mich dann zusammengerissen und Schande, aber weil ich einfach meine Brille nicht dicht bekommen habe, bin ich einfach weiter Brust geschwommen. Vielleicht lag es auch an der Kälte schon vorher, dass ich überhaupt keinen Rhythmus gefunden habe. Als Letztes will ich hier noch mal erwähnen, dass ich nie vermutet hätte, dass die Wellen und die Strömung so stark in dem Hafenbecken sein könnten. Zum Vergleich dazu waren die 3,8 KM Schwimmen beim Knappenman ein reiner Spaziergang. Fazit: Disziplin an diesem Tag war für mich eine absolute Grenzerfahrung.

Vorm Radfahren habe ich meine kompletten Sachen gewechselt und zusätzlich noch lange wasserdichte Sachen übergezogen. Der Preis dafür war eine Wechselzeit von fast 12 Min. Vorteil war dann auf den 90 KM, dass ich den starken Winden und die Menge an Regen gut ausgehalten habe ohne zu frieren. Die 2 Radrunden hatten über 1000 HM und beim Aufstieg gab es immer ordentlich Gegenwind. Beim Bergab war ich dann ängstlich wegen der nassen Straßen und der Dinge, die da drauf herumlagen. So war ich auf der Randrunde mal 40 min langsamer als beim Barockman im Juni. Keine Glanzleistung, hoch zu gequält und Berg runter Safety First. Andere waren da mutiger, aber es gab auch mehrere schwere Stürze. Wenn ich es im Nachhinein betrachte, bin ich mit der Radsession trotzdem zufrieden, aber es gibt eine Menge Verbesserungspotenzial.

Beim Laufen war als Letztes dann wieder in meinem Element. Vom Ausgang aus der Wechselzone bis zum Ziel habe ich dann fast alles eingesammelt und überholt, was zu diesem Zeitpunkt noch auf der Strecke unterwegs war. Zur Abwechslung hatte nun auch die Sonnen geschienen und es wurde sogar mal kurzfristig warm. Das Ambiente in der Dresdener Innenstadt war dazu einfach fantastisch. So gingen die 3 Runden über die 21 KM relativ schnell für mich in 1.37 h zu Ende. Nach 5.52h bin ich dann überglücklich ins Ziel eingelaufen. Das Rennen hatte es absolut in sich, der Name Ironman hatte Programm.

Jetzt gilt es alle Leistungsstände und Eindrücke zu verarbeiten und dann die Rennstrategie für Frankfurt am 3. Juli 2023 davon abzuleiten. Es bleibt für mich mega spannend.

Previous Next Play Pause

 

Im Ziel